Bürgerbegegnung 2009 in St-Quentin-Fallavier

Das Komitee aus Freigericht besuchte an Pfingsten St-Quentin-Fallavier in Frankreich. Das französische Komitee hatte zur diesjährigen Bürgerbegegnung der Partnerstädteeingeladen. Erwartet wurden 33 Gäste aus Freigericht und 29 aus Gallicano nel Lazio. Das Komitee Freigericht und seine Mitreisenden haben die Reise am Donnerstag, den 28. Mai 2009,  begonnen.

Bilder von unserer Bürgerbegegnung sind im Web unter ReunionDesCitoyens2009# zu finden. Anläßlich unserer letzten Mitgliederversammlung hat Heidrun eine Präsentation zur Bürgerbegegnung erstellt.

Die Stationen der Fahrt nach Frankreich werden auf der Karte gezeigt:
A: Freigericht
B: Colmar
C: Bollwiller
D: Gerardmer
E: St-Quentin-Fallavier
Die Entfernung beträgt 820 km. Ankuft am Freitag, gegen 19 Uhr

Unsere Gruppe reiste gemeinsam im komfortablen Bus von "Rudis Reisen" (www.reisekultur24.de). Die erste Tagesetappe endete im Elsaß in Bollwiller, wo wir ein ansprechendes Hotel gebucht hatten.
Auf der Fahrt dorthin machten wir Halt in Colmar für eine Führung durch die Altstadt. Im Anschluss besichtigten wir den Isenheimer Altar im Museum Unterlinden.

Der Isenheimer Altar des Antoniterklosters in Isenheim (heute in Colmar) ist das Hauptwerk von Matthias Grünewald, und zugleich ein Hauptwerk deutscher Malerei. Seine Entstehungszeit ist unsicher; er wurde vermutlich in den Jahren 1506 bis 1515 von Grünewald geschaffen. Die Skulpturen und das Schnitzwerk, das dem Altar eine Höhe von insgesamt acht Meter gab, stammen vermutlich von Niklaus von Hagenau. Es handelt sich um einen sogenannten Wandelaltar mit drei Schauseiten. Die erste Schauseite zeigt die Kreuzigung Christi. Bis 1793 befanden sich die Tafeln in der Kirche in Isenheim. Zwei junge Kommissare der jungen Französischen Republik ließen die Gemälde und die Skulpturen der dritten Schauseite dann in die Distriktshauptstadt Colmar transportieren, um eine sicherere Aufbewahrung der Gemälde sicherzustellen. Das Schnitzwerk verblieb in Isenheim und ist seit 1860 verschwunden. Die drei Schauseiten stehen heute getrennt in Colmar im Musée d’Unterlinden.

Unser Besichtigungsziel "Isenheimer Altar" in Colmar

Auf dem Weg ins Hotel kehrten wir bei einem Winzer ein. Er bot uns einen Imbiß und bat  zur Weinprobe.





Pour passer une nuit, un week-end sportif, culturel ou gastronomique, séjourner en groupe ou en famille...
Sur la route des vins, en plein coeur de l'Alsace bossue, dans la région des trois frontières, France, Suisse, Allemagne...

Unser Best Western Hotel in Bollwiller (Elsaß)

Freitag, der 2. Tag der Reise

Dieser Tag führte uns zuerst nach Gérardmer. Die Fahrt dorthin dauerte ca. eine Stunde ( 72 km). Gérardmer ist ein wunderbarer Ort in den Vogesen. Die Stadt liegt am Ufer des Lac de Gérardmer mitten im Wald. Rundherum erheben sich die Hänge und unten im Tal kann man im kühlen Bergsee (ca. 800 m hoch) baden. In der Stadt gibt es sehr viele Hotels. Leider sind hier fast immer viele Touristen (wohl mehr als Einwohner). Das ist aber meist gut erträglich, da viele Ferienhäuser außerhalb mieten und sich in den Weiten der Vogesen die Massen schnell verlaufen. In jedem Fall ein toller Ort um Urlaub in den Vogesen zu machen.

1888 gründet Nathan Lévy eine kleine Weberei in Gérardmer, die in der Folgezeit zu einem der renommiertesten Hersteller für Damast- Tischwäsche in Frankreich werden wird und darüber hinaus internationale Annerkennung findet.
    Gérardmer ist ein Ort in den Vogesen, genauer gesagt  im Tal der Seen. Seit jeher wurde hier sehr viel Leinen angebaut und verarbeitet. Die Frauen sponnen die Fäden und die Männer webten die Stoffe. Dank der reichen Seelandschaft, konnten die gewebten Stoffbahnen gewaschen und auf den Weiden gebleicht werden. Jeder Einwohner fertigte Stoffe  für den Eigenbedarf, die zur Herstellung von Bettwäsche und Kleidern weiterverarbeitet wurden.
Mit den ersten mechanischen Spinnrädern für Leinen, erlebten die Webereien hier einen regelrechten Aufschwung. Dass bedingt durch den Sezessionskrieg in Amerika keine Baumwolle mehr importiert wurde, hat zusätzlich dazu beigetragen, dass die Produktion von Leinenstoff in Gérardmer aufblühte.
 
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde Nathan Lévys Weberei zerstört. Sie konnte wenige Zeit später jedoch wieder aufgebaut werden. Seit den 60er Jahren heißt die Weberei Le Jacquard Français. Bis heute ist Gérardmer ein wichtiger Produktionsort für die Textilindustrie. Und auch wenn sich das Unternehmen Le Jacquard Français inzwischen modernisiert hat, der Ort hat sich kaum verändert.
Ein Grund genug für uns, einen Fabrikverkauf für Tischwäsche anzusteuern, und allen die Möglichkeiten geben, wenig Geld für qualitativ gute Ware zu investieren. Oder: alternativ am Lac du Gerardmer spazieren zu gehen.

Die zweite Hälfte des Tages benötigten wir für die restlichen Kilometer nach St-Quentin-Fallavier, denn wir wurden dort um 19 Uhr erwartet.

Nach der Begrüßung und einem Umtrunk  erfolgte die Aufteilung in die Gastfamilien. Jeder von uns war privat untergebracht.

Samstag, 3. Tag der Reise

Maison du Pays de la noix

Ausflugstag in der Gegend Vercors für die Delegationen und Gastfamilien, um die Landschaften, die Kultur und die örtliche Wirtschaft  zu entdecken.

Das Haus der Walnüsse mit Trockengestell in Vinay,
Mittagessen im Restaurant des Wassermuseums in Pont-en-Royans,
Ausflug im Boot auf der Isere.

Besuch des Gartens der versteinernden Quellen

Willkommen im Gebiet der Quelltuffe

Die eigenartige Geschichte des Tuffgesteins von La Sone begann vor mehr als 40.000 Jahren, als sich die heutige Landschaft des Isere Tales bildete.
Sehr schnell verband sich das Schicksal dieses kleinen Dorfes mit dem des hier anzutreffenden Gesteins, das den Fluß mit seinen hohen Felsen säumt. Dieser weiß-beige Kalkstein, je nach Gegend Tuffstein oder Travertin genannt, bildet sich auf natürliche, aber ganz besondere Weise der Versteinerung, auch Petrifikation benannt.

Besuch des mittelalterlichen Dorfes von Saint-Antoine-l'Abbaye.

 -   Abendessen und Abend in den Familien 

Sonntag, den 31. Mai 2009

Vormittag im Kulturhaus G. Sand: 9 Uhr bis 11 Uhr Treffen und Austausch über die europäischen Themen:

Die Teilnahme und die Rolle der Frauen im politischen Leben


2009: Das europäische Jahr der Kreativität und der Innovation

11 Uhr 30: Vernissage der Ausstellung Arnorisère
Nachmittag : Zur freien Verfügung in den Gastfamilien, aber auch Möglichkeit, Boccia zu spielen. 

Bunter Abend:  ab 18 Uhr 30. Lieder der Chores von Saint-Quentin-Fallavier.
 
Offizielle Reden ab 19 Uhr. Reden der Bürgermeister auf der nächsten Seite.

Redebeitrag des Vorsitzenden des Komitees Freigericht Dr. G. Porsch:

Liebe Gastgeber, Verehrte Herren Bürgermeister, Liebe Freunde aus St-Quentin-Fallavier und Gallicano nel Lazio, Liebe Mitreisende aus Freigericht!

Ich möchte unsere Freude zum Ausdruck bringen, dass wir in diesem Land und in dieser Stadt so herzlich empfangen und so freunschaftlich aufgenommen wurden. Eine Bürgerbegegnung ist immer eine spannende Sache. Und insbesondere die notwendigen Vorbereitungen sind stressig und aufregend.

Bei der Kreativität fing es an. Was ist eigentlich Kreativität? Und was ist Kunst. Und wo fängt Kunst an?
Und dann die Politik und die Frauen. Machen Frauen Politik in Freigericht? Wenn ja, welche? Und dann überhaupt die große Frage: welche Frau darf und will darüber reden?

Und unsere Reise hierher. Unsere Vortour durch Frankreich. Wir fahren auf dem Weg nach St-Quentin ins Elsaß! Aber Elsaß, das ist doch nicht Frankreich. Ja was denn sonst?

Am einfachsten war es da noch mit dem Kochbuch. Unsere 2. Auflage haben wir dabei und vielen Gastgebern mitgebracht. In Deutschland sagt man: „Die Liebe geht durch den Magen“. In Eurem schönen Land, mit Eurer großen Küche und Euren lieben Menschen sagt man dagegen viel poetischer: Die Fackel der Liebe entzündet sich in der Küche oder in Eurer Sprache: „Le flambeau de l’amour s’allume à la cuisine“. Mit diesem Gedanken liebes französische Komitee und lieber Bernard möchten wir Dir als Gastgeschenk unser Kochbuch schenken. Und damit die Fackeln zünden, bekommst Du auch eine Pfanne und eine Portion Eiernudeln.

Liebe Zuhörer, lasst mich noch einen Hinweis geben. Zur Wanderung in den Lechtaler Alpen vom Freitag, den 28. August bis in die erste Septemberwoche hinein laden wir die Komitees aus St-Quentin-Fallavier und Gallicano nel Lazio ein, uns zur Hanauer Hütte zu begleiten. Es kann jeder mitkommen, um unsere Begegnung der Komitees erstmals über 2000m über dem Meeresspiegel zu begehen. Weitere Informationen findet ihr auf unserer Homepage.
Ich wünsche allen einen schönen Abend.

Abendessen mit Tanzabend um 21 Uhr.

Sonntag, letzter Tag der Reise

Ab  9 Uhr : Sitzung der drei Komiteevorstände
10 Uhr  Abfahrt der deutschen Delegation
13 Uhr 00 Abfahrt der italienischen Delegation

Nach direkter Fahrt erreichten wir Freigericht gegen 21 Uhr.